Interkulturelle Zusammenarbeit wird im heutigen Zeitalter in nahezu jedem Unternehmen betrieben. Personen aus
verschiedensten Kulturen teilen sich einen Arbeitsplatz, was zu unterschiedlichsten Herausforderungen führen kann. Der richtige Umgang mit einem vielseitigen Team muss deshalb gelernt
sein.
Andere Kulturen, zahlreiche Möglichkeiten
Das gemeinsame Arbeiten mit Personen aus verschiedensten Kulturen zählt in immer mehr Unternehmen zur Norm.
Interkulturelle Teams bieten aufgrund ihrer unterschiedlichen Sichtweise und Herangehensweise an Aufgaben und Problemen zahlreiche Möglichkeiten, Ressourcen geschickt zu nutzen. Ein großes
Problem liegt allerdings darin, dass durchaus Missverständnisse und Probleme auftreten können. Jede Kultur besitzt einen anderen Hintergrund sowie andere Ansichten, welche durch Missverstehen zum
Tritt ins bekannte Fettnäpfchen führen kann.
Jede Kultur weist ihre speziellen Eigenarten auf. Dadurch lässt sich nie nur eine Möglichkeit finden, große und kleine Fauxpas zu begehen. Alle möglichen Fettnäpfchen, welche in der
internationalen Unternehmenswelt lauern, lassen sich auch durch Kommunikation und Prävention nicht vermeiden. Aus diesem Grund sollte sich jede Person vor allem in Führungspositionen genau dem
Team an Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen widmen, um ausreichend Verständnis für die jeweilige Kultur bzw. unterschiedliche Kulturen aufzubauen. Das richtige Verhalten beginnt letztendlich immer
mit der Akzeptanz des anderen.
Begrüßung in interkulturellen Teams
Arbeits- und Geschäftsbeziehungen jeglicher Art starten meist mit einer Sache: der Begrüßung. Beim Umgang mit
anderen Kulturen kann bereits die Begrüßung für erste Probleme und Missverständnisse sorgen, wenn die jeweiligen kulturellen Besonderheiten nicht beachtet werden. Ein gutes Beispiel zeigt sich
anhand des Händeschüttelns. Im Westen gilt dieses als Standardbegrüßung, welche Personen jeglichen Ranges zuteilwird. In weiten Teilen Asiens hingegen wird die Hand nicht gereicht, da die
Begrüßung häufig als unhöflich erachtet wird. Deshalb kann es durchaus bei interkulturellen Teams vorkommen, dass gewisse Kollegen den Handschlag vermeiden, da er nicht Teil ihrer Kultur ist.
Ebenso wird in weiten Teilen Asiens der*m Gesprächspartner*in nie direkt in die Augen gesehen.
Wird die Hand nicht gereicht, sollte man aber nicht sofort schlecht von seinem Gegenüber denken. Zunächst sollte weiterhin Respekt gezollt werden. Gilt beispielsweise das Verbeugen als
Standardbegrüßung in der einen Kultur, meiden hingegen Frauen mit Hintergrund von muslimischer Kultur generell den Körperkontakt mit Männern. Manche dieser Frauen machen eine Ausnahme und bieten
die Hand zum Schütteln an. Gezwungen sollte jedoch keiner werden, dem jeweils anderen die Hand zu geben. In vielen Fällen äußert sich die andere Person von selbst, warum sie den Handschlag
verwehrt. Alternativ kann im Umgang mit anderen Kulturen die Standardbegrüßung noch vor dem ersten Treffen in Erfahrung gebracht werden, wodurch sich jegliches Problem von vornherein vermeiden
lässt.
Alles eine Kleidungssache
In Hinblick auf die Kleidung von Kolleg*innen und MitarbeiterInnen fällt nicht nur schnell auf, dass jede*r einen
eigenen Stil hat, sofern keine Vorschriften und Uniformpflichten bestehen. Es lässt sich auch leicht feststellen, dass gewisse Kulturen gewisse Kleidungsvorschriften besitzen, welche die
jeweilige Person einhalten möchte. Weit verbreitet ist beispielsweise das Kopftuch in anderen Kulturen und Religionen. Männer wie Frauen tragen unterschiedlichste Kopfbedeckungen, welche sie
aufgrund ihrer Religion oder Kultur nicht ablegen können oder möchten. Um Probleme diesbezüglich von Beginn an zu vermeiden, sollte nicht darauf bestanden werden, dass gewisse Kleidungsstücke mit
kulturellem oder religiösem Hintergrund inakzeptabel sind. Sofern sie keine Gefahr für die Arbeitstätigkeit darstellen, muss lediglich Akzeptanz an den Tag gelegt werden, anstatt das
Kleidungsstück zu verbieten.
Personen mit Arbeitsplätzen, welche international ausgelegt sind und deshalb Geschäftsreisen oder ausländische Kontakte beinhalten, sollten sich zugleich mit der jeweiligen Kleiderordnung der
anderen Kultur beschäftigen. Viele Länder beispielsweise vermeiden auffällige Farben, offene Schuhe oder zu kurze beziehungsweise eng anliegende Kleidung. Im Zweifelsfall sollte deshalb immer zu
hochwertiger Businesskleidung gegriffen werden, da diese professionell und souverän wirkt. Nach den ersten Treffen lässt sich leicht feststellen, welche Kleidung angebracht und optimal
ist.
Smalltalk und passender Gesprächsstoff
Gespräche unter Kolleg*innen oder mit Mitarbeiter*innen gehören zum Arbeitsalltag dazu. Häufig wird hier jedoch
unbewusst ins Fettnäpfchen getreten, da gewisse Gesprächsthemen unbewusst unangebracht sind. In gewissen Kulturen werden bestimmte Themen außerhalb der Familie oder des eigenen kulturellen
Kreises vermieden. Kommen diese am Arbeitsplatz auf, sollten der oder die Gesprächspartner*in nicht gezwungen werden, sich zu beteiligen. Dies führt in vielen Fällen zu Problemen in Bezug auf
Verständnis und Akzeptanz, was sich wiederum auf das gesamte Betriebsklima auswirken kann.
Sofern man sein Gegenüber nicht besser kennt, sollten deshalb bestimmte Themen vorsichtig behandelt werden. Zu ihnen zählen unter anderem Religion und Sexualität. Vor allem sollte nicht die
Abstammung oder das Herkunftsland des Gegenübers beleidigt werden. Dies führt in den meisten Fällen unwillkürlich zu einer negativen Einstellung gegenüber der anderen Person.
Um Probleme in der Kommunikation zu vermeiden, sollte abgeklärt werden, welche Themen in Ordnung gehen und welche tunlichst vermieden werden sollten. Ein offenes Gespräch zu suchen, hilft in den
meisten Fällen. Zudem lässt sich jederzeit über allgemeine Themen wie das Wetter, Sport oder die Arbeit an sich reden. Wichtig ist außerdem, dass keine Person gezwungen wird, Informationen über
sich selbst, Angehörige oder die jeweilige Kultur preiszugeben. Während einige Länder offen über Familie und das Privatleben sprechen, schweigen andere wiederum bei diesen Themen. Akzeptanz, dass
das Gespräch gemieden oder abgebrochen wird, hilft in solchen Situationen stets weiter.
Gemeinsames Essen mit Hindernissen
Viele interkulturelle Teams verbringen häufig Geschäftsessen und Vergleichbares miteinander. Beim Umgang mit
anderen Kulturen ist es deshalb wichtig zu wissen, welche Tischmanieren in der jeweiligen Kultur anerzogen werden. Beispiele hierfür sind die Sitzordnung, der Umgang mit bestimmtem Besteck, wer
zuerst isst oder trinkt oder wer wo sitzt. Da nicht jedes Detail jeder Tischordnung bekannt ist, lässt sich deshalb bei großen interkulturellen Teams nicht jeder Fauxpas vermeiden.
Zeigt sich ein Unwohlsein bei einem gemeinsamen Geschäftsessen, hilft deshalb meist Aufklärung. Beispielsweise wird in Europa lautes Schlürfen von heißen Speisen vermieden, während dies in Asien
ein Zeichen dafür ist, dass das Essen schmeckt. Dies mag für gewöhnlich befremdlich wirken. Aufklärungsarbeit sorgt dennoch dafür, dass gewisse Sitten leichter akzeptiert werden
können.
Andere Denkmuster akzeptieren
Ein wichtiger Punkt beim Umgang mit anderen Kulturen am Arbeitsplatz ist die vielseitige Denkweise der
Mitarbeiter*innen. Das Sprichwort „andere Länder, andere Sitten“ lässt sich diesbezüglich auch auf die verschiedenen Perspektiven anwenden. Nahezu jedes Land besitzt bei Problemen eine eigene
Ansicht, wie sich besagtes Problem lösen lässt. Dies führt wiederum zu einer Vielzahl an neuen Ideen und einem hohen Grad an kreativen Lösungsvorschlägen. Wichtig ist, nicht von vornherein eine
Idee oder Lösung abzuschlagen, nur weil sie nicht der Norm entspricht. Dies führt in vielen Fällen zu Missverständnissen unter den Teammitgliedern, Spannungen und dem Gefühl, nicht dazu zu
gehören. Als Ergebnis kann sich eine Abnahme bei der Kommunikation unter den Teammitgliedern und mit Vorgesetzten zeigen.
Selbstverständlich muss man nicht für zu verrückte Ideen offen sein. Dennoch hilft es, sich vor allem in Führungspositionen im Vorfeld zu informieren, welche Kommunikations- und Denkmuster in den
Kulturen der Mitarbeiter*innen zum Standard gehören. Kombiniert mit Wissen rund um Traditionen und Werten, Entscheidungsfaktoren und Motivationsfaktoren lassen sich innovative Ideen und
Vorschläge leichter ergreifen und umsetzen. Hilfreich ist zudem, sich stets über die Entwicklungen anderer Kulturen auf den Laufenden zu halten. Ob global oder lokal – sind die Schwach- oder
Brennpunkte von Mitarbeiter*innen aus anderen Kulturen bekannt, lassen sich diese gekonnt vermeiden und unbeabsichtigt die eigene Kultur in den Vordergrund stellen oder sogar den anderen
aufdrängen.
Vielfältige Arbeitskultur erschaffen
Jedes Team verfügt über seine Eigenheiten sowie jedes Unternehmen bestimmte Werte vertritt. Beim Umgang mit
anderen Kulturen am Arbeitsplatz lässt sich deshalb nicht immer vermeiden, dass gewisse Aspekte sich überschatten oder gegenseitig verdrängen. Ein interkulturelles Team lädt gleichzeitig dazu
ein, eine einzigartige, vielfältige Arbeitskultur zu erschaffen. Voraussetzung hierfür ist das gegenseitige Verständnis der jeweils anderen Kultur. Existieren von Beginn an Probleme, welche auf
die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe zurück verfolgbar sind, sollte unbedingt das Gespräch mit allen Teammitgliedern gesucht werden.
Neben dem Gespräch helfen Teambuilding-Aktivitäten. Diese lassen sich in kleinen wie großen Gruppen gut umsetzen. Je nach Zusammensetzung und Teamgröße bietet es sich an, solche Aktivitäten in
regelmäßigen Abständen zu wiederholen, um den Zusammenhalt anhaltend zu stärken. Vorgesetzte sollten es zudem vermeiden, die Mitarbeiter*innen in einzelne kleine Gruppen zu unterteilen. Je
kleiner eine Gruppe von Mitarbeiter*innen mit anderen kulturellen Hintergründen ist, desto deutlicher werden die jeweiligen Unterschiede. In großen Gruppen treten diese eher in den Hintergrund,
wodurch sie schneller vergessen werden. Gleichzeitig bietet es sich an, die Gruppenmitglieder immer wieder zu wechseln und dadurch neue Chancen für Gruppenbildungen und Verständnisaufbau zu
erhalten.
Multikulturelle Fähigkeiten mit dem passenden Training aneignen
Der Umgang mit anderen Kulturen am Arbeitsplatz muss gelernt sein. Entsprechende multikulturelle Fähigkeiten stammen in seltensten Fällen von einem selbst, da jede Kultur ihre gewissen Knackpunkte besitzt. In einem kulturübergreifenden Training eignet man sich nicht nur besagte Fähigkeiten an. Das Training bietet zusätzlich die Chance, Informationen zu erhalten, welche Fehltritte sich vermeiden lassen. Kulturübergreifendes Training gibt es inzwischen in vielseitiger Form. Beliebt sind beispielsweise Programme zum Kommunikationstraining. Diese Trainingsprogramme konzentrieren sich auf Sprachfähigkeiten, Kommunikationsstil sowie Teambuilding. Auch das Erlernen neuer Arbeitsweisen, Feedbackstrategien, Terminplanung und dergleichen gehören zum Inhalt der Trainings.
Planen Sie, Ihren persönlichen Umgang mit anderen Kulturen zu verbessern, stehe ich Ihnen als Supervisor, Coach, Berater und Mediator zur Seite. Ich betreue Sie ausführlich, wenn Sie zum ersten
Mal ein interkulturelles Team managen oder schon Teil von ihm sind. Mit meinem Fachwissen helfe ich Ihnen, wenn Brennpunkte auftreten oder bereits ernst zu nehmende Probleme aufgrund der
Zusammenstellung des Teams vorhanden sind. Aufgrund meiner Expertise werden Sie in der Lage sein, einen perfekten Teamzusammenhalt trotz unterschiedlicher kultureller Hintergründe zu bekommen,
welcher den Arbeitsalltag deutlich erleichtert. Zugleich sorge ich gemeinsam mit Ihnen dafür, dass Ihr Unternehmen und Ihr Team Ideen, Pläne und Vorhaben gemeinsam erfolgreich in die Tat umsetzen
kann.
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