Mitarbeiterführung: Methoden, Ziele und Tipps

„Mitarbeiter*innen verlassen keine Unternehmen, sie verlassen Führungskräfte.“ Diese Aussage hat sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt. Der Führungsstil spielt eine wichtige Rolle für die Zufriedenheit und Produktivität von Teams. Aber wie sieht gute Mitarbeiterführung überhaupt aus? Gibt es ein Patentrezept für erfolgreiche Teams und was erwarten Arbeitnehmer*innen von ihren Führungskräften? In diesem Artikel möchte ich Antworten auf diese Fragen und Tipps für erfolgreiche Mitarbeiterführung geben. Eines kann ich jedoch schon vorab verraten: Ein Patentrezept gibt es nicht – dafür aber einige wichtige Regeln. 

Dass Mitarbeiterführung aus mehr besteht als der Aufgabenverteilung und der Bewertung von abgeschlossenen Projekten, ist längst kein Geheimnis mehr. Es geht dabei darum, Mitarbeiter*innen in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen und Teams zu ihren bestmöglichen Erfolgen zu motivieren. 

Je motivierter Teams sind, desto produktiver und erfolgreicher sind sie. Fehlt die Unterstützung durch die Führungskraft, gibt es kaum Lob und nur selten konstruktive Kritik, kann diese Motivation schnell sinken. Mitarbeiter*innen wünschen sich Feedback zu ihrer Arbeit und möchten wissen, dass ihre Arbeit einen Sinn hat. Die richtige Führung sorgt dafür, dass eben diese Motivation vorhanden ist – dabei ist es wichtig, die Wünsche und Ziele jedes Teammitglieds zu kennen. 

Es gibt zahlreiche Gründe, aus denen Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen an sich binden möchten: weniger Arbeit für das Recruiting, eingespielte Teams und Kosteneinsparungen sind nur einige Beispiele. Es ist jedoch an den Führungskräften, in ihren Teams eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu kreieren und dafür zu sorgen, dass alle Teammitglieder gerne zur Arbeit kommen. 

Natürlich liegt eine der Aufgaben von Führungskräften auch darin, den Unternehmenserfolg zu steigern. Auch hier kommen wieder die Zufriedenheit und die Motivation der Teams ins Spiel: Zufriedene und motivierte Mitarbeiter*innen sind produktiver, arbeiten besser zusammen und erreichen bessere Ergebnisse. Sie sorgen also dafür, dass der Erfolg des Unternehmens gesteigert wird. 

Ein häufiges Problem in der Beziehung zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeiter*innen ist fehlende Zeit. Oft laufen Führungskräfte von Meeting zu Meeting und haben kaum Zeit, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Dennoch ist es wichtig, sich Zeit für das eigene Team zu nehmen. Eine Möglichkeit dazu ist zum Beispiel das Einrichten einer wöchentlichen Sprechstunde. So entfällt die oft umständliche Terminsuche für ein Meeting, wenn es Wünsche oder Probleme gibt, über die jemand sprechen möchte. Eine Stunde in der Woche, in der die Bürotür sprichwörtlich offensteht, gibt dem Team ein besseres Gefühl und sollte durch jede Führungskraft realisierbar sein. Zusätzlich sind regelmäßige Termine für Feedbackgespräche sinnvoll. 

Wie gut die Leistung jedes einzelnen Teammitglieds ist, hängt stark von der Motivation ab. Bei einem Job, der Spaß macht, ist die Motivation in der Regel höher als bei Aufgaben, die eher unliebsam sind. Aufgabe der Führungskraft ist es, jede*n einzelne*n Mitarbeiter*in zu motivieren, ihn oder sie abzuholen und herauszufinden, welche Faktoren zur Motivation beitragen. Sicherlich gibt es hier Mitarbeiter*innen, die bereits sehr intrinsisch motiviert sind, aber auch Mitarbeiter*innen, bei denen die Motivation eine Herausforderung darstellen kann. 

Eine der wichtigsten Grundlagen für gute Beziehungen zwischen Mitarbeiter*innen und Führungskräften ist gegenseitiger Respekt. Sicherlich sollten Teams gegenüber Teamleitung mit gewissem Respekt agieren – diese Forderung besteht jedoch auch auf der anderen Seite. Im Alltagsgeschäft sollten Führungskräfte und Teams auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Die Probleme, Wünsche und Ideen aller Teammitglieder wahrzunehmen und zu respektieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben. So steigt neben dem Vertrauen auch die Motivation bei der Arbeit. 

Vertrauen und Respekt müssen Führungskräfte sich erst einmal verdienen. Sicher – es besteht ein gewisses Grundvertrauen und gesunder Respekt zu Beginn der Zusammenarbeit. Diesem Vertrauensvorschuss gilt es aber auch, gerecht zu werden. In allen Teams gibt es Regeln und Vereinbarungen, an die sich sowohl Mitarbeiter*innen als auch Führungskräfte halten sollen. Hier ist es wichtig, diese Vereinbarungen konsequent durchzusetzen. Ein gutes Beispiel ist die Pünktlichkeit. Kaum ein Mitarbeiter wird noch die Forderung nach Pünktlichkeit respektieren, wenn die Teamleitung einmal in der Woche eine Stunde zu spät bei der Arbeit erscheint. 

Kommunikation ist der wichtigste Punkt, wenn es um erfolgreiche Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht. In vielen Bereichen kann Kommunikation Probleme lösen – fehlende oder falsche Kommunikation wiederum kann Probleme auslösen. Deshalb ist es so wichtig, Gesprächsführung zu lernen. Dabei geht es sowohl um das Geben und Annehmen von Feedback, um das Führen von Konfliktgesprächen, aber auch um die Mediation von Konflikten innerhalb des Teams. Nicht umsonst gibt es unzählige Kommunikationstrainings, die auf Führungskräfte zugeschnitten sind. Offene und transparente Kommunikation auf professioneller Ebene ist der erfolgversprechendste Ansatz für die Führung von Teams. 

Das Thema Coachings für Führungskräfte hat der letzte Abschnitt bereits kurz angeschnitten. Es gibt zahlreiche Schulungen, an denen Team- und Abteilungsleiter*innen teilnehmen können, um ihre Führungsqualitäten zu verbessern. Besonders in Bezug auf die Gesprächsführung sind Ansätze aus dem Coaching selbst hilfreich. Hier geht es darum, sich als Coach auf die Coachees einzulassen und die Bedürfnisse und Probleme zu erkennen. Vor dieser Herausforderung stehen auch zahlreiche Führungskräfte. Um ihr Team zu besten Leistungen zu bringen, ist vor allem das Erkennen der Bedürfnisse und der Faktoren, die zur Motivation beitragen, eine wichtige Aufgabe jeder Führungskraft. Hier können Führungskräfte sich Unterstützung durch ihr Team suchen: Schaffen Sie ein Bewusstsein in Ihrem Team, dass Sie alle das gleiche Ziel verfolgen und kommunizieren Sie transparent und offen, um Vertrauen im Team zu schaffen.