Wozu Feminismus im Arbeitskontext? - Warum Feminismus Teams erfolgreicher macht

Wozu Feminismus im Arbeitskontext? - Warum Feminismus Teams erfolgreicher macht

Feministische Bewegungen lassen sich bereits seit vielen Jahrzehnten in der Gesellschaft finden. Frauen kämpfen dafür, dass ihre Rechte ebenso wie die der Männer erkannt und beachtet werden. Dies bezieht sich sowohl auf die allgemeine Gesellschaft als auch auf die Arbeitswelt. Hier lassen sich selbst heute noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern finden, die es gilt, zu zerschlagen. Feminismus bei der Arbeit ist daher etwas, was bei der Teambildung hilft und Erfolg mit sich bringt. Wichtig ist dafür jedoch eine gemeinsame Grundlage, denn jeder versteht die Aspekte von Feminismus anders. Was genau man darunter versteht und wie man Feminismus in Teams gezielt anwendet, das wird im folgenden Artikel näher unter die Lupe genommen.

Was ist Feminismus?

Eine richtige Definition von Feminismus ist nur schwer zu finden und hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Im Grunde basiert die Bewegung aber darauf, dass Frauen als Geschlecht dieselben Rechte wie Männer zustehen. Dies bezieht sich auf jede Lebenslage, seien es soziale oder wirtschaftliche Aspekte. Der Duden fasst unter dem Begriff alle Strömungen zusammen, die sich für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frau einsetzen.

Verschiedene Problemfelder sind dabei unter anderem Sexismus, hierarchische Denkweisen oder die traditionelle Rollenverteilung. Wichtig ist hier aber, dass niemand pauschalisiert. Die Rolle der Frau hat sich in der Geschichte ebenso stark verändert wie die des Mannes. Die heutige Bewegung der Feminist*innen ist vor allem durch die Globalisierung und die Aufmerksamkeit sozialer Probleme entstanden.

Feminismus in der Arbeitswelt

Viele Kulturen haben Frauen lange Zeit als das “schwächere Geschlecht” angesehen. Ihre Aufgabe lag vor allem darin, Kinder aufzuziehen und sich um den Haushalt zu kümmern. In unserer heutigen Welt hat sich dieses Bild jedoch drastisch verschoben, soziale Normen sind dennoch langsam darin, sich dem anzupassen. Nirgends wird das deutlicher als beim Feminismus bei der Arbeit.

Überall wird davon gesprochen, dass es Frauen in vielen Berufen schwer haben, mit ihren männlichen Kollegen mitzuhalten. Das bezieht sich jedoch nicht auf ihre Fähigkeiten, sondern auf äußere Faktoren, die einen Aufstieg in der Arbeitswelt deutlich schwerer machen. Ein geringerer Lohn, alte Hierarchien und weniger Selbstbestimmung sind nur Teile dieses Problems, gegen die der Feminismus kämpft.

Das Ziel ist dabei nicht, sich am Ende gegen die Männer im System durchzusetzen, sondern eine einheitliche Arbeitsumgebung für alle zu schaffen, wo niemand wegen seines Geschlechtes benachteiligt wird. Davon profitieren auch die männlichen Mitglieder eines Teams, auch wenn das vielen auf den ersten Blick nicht bewusst ist.

Gemeinsames Verständnis schaffen

Feminismus in Teams funktioniert nur dann, wenn alle Teilnehmenden an einem Strang ziehen. Als Grundlage muss dafür ein einheitliches Verständnis für die Bewegung und deren Inhalt geschaffen werden. Jede*r im Team muss verstehen, was Feminismus wirklich bedeutet und dass es rein um die Gleichberechtigung aller geht. Das gilt nicht nur für die Frauen, sondern auch besonders für die Männer im Team. Ein Grundverständnis hilft dabei, sich der Probleme im Umfeld bewusst zu werden.

Aktiv wird dies vor allem durch Aufklärung erreicht. Seminare und Workshops helfen dabei, dass jeder im Team versteht, was mit Feminismus gemeint ist und wie er sich auf die Arbeitswelt auswirkt. Alle Mitglieder müssen dabei am selben Strang ziehen. Eine effektive Maßnahme ist zum Beispiel, Probleme innerhalb der Arbeitsumgebung zu erkennen und zu schauen, auf welchen Stigmatisierungen diese basieren. Oftmals lassen sich genau dort die Wurzel der Auseinandersetzungen finden.

Chancengleichheit durchsetzen

Das größte Problem, dem sich der Feminismus bei der Arbeit stellt, ist die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Das fängt beim Gehalt an und hört bei der ungleichen Rollenverteilung auf. Statistiken zeigen auch heute noch, wie viel weniger Frauen verdienen, obwohl sie dieselben Positionen wie ihre männlichen Kollegen innehaben. Zudem machen Männer immer noch einen größeren Prozentsatz aus, wenn es um höhere Positionen in der Arbeitswelt geht.

Die Brücke zwischen den Geschlechtern schließt sich zwar in vielen Industriestaaten stetig, alte Rollenbilder sind aber immer noch nicht komplett aus der Welt geschaffen. Feminismus in Teams ist dahingehend wichtig, dass sich jede*r ihrer*seiner Position bewusst ist und in eben dieser Position dieselben Chancen wie der*die Nächste hat. Sowohl Männer als auch Frauen müssen gleiche Aufstiegschancen haben, wenn ihre Fähigkeiten auf demselben Niveau sind. Auch Löhne müssen gleich sein, um keine unfairen Vorteile zu haben.

Gemeinsam statt gegeneinander

Feminismus geht nicht nur von der Seite der Frauen aus, alle im Team müssen dafür kämpfen. Es geht nicht darum, jemanden auszuschließen, sondern alle auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. “Gender Diversity” wird mittlerweile in vielen Betrieben großgeschrieben, da sich herausgestellt hat, dass ein ausgeglichenes Team die beste Leistung erzielt. Es sollte weniger ein Gefühl von “Frauen gegen Männer” und mehr eines von “Alle gegen veraltete gesellschaftliche Normen” herrschen.

Sowieso sind heterogene Teams sehr viel besser darin, diverser und flexibler zu denken. Hierbei treffen verschiedene Denkweisen aufeinander, die wiederum zu neuen Ideen führen. Reine Männer- oder Frauenteams wirken sich negativ auf die Stimmung aus. Feminismus ist etwas, was mit der Hilfe aller durchgesetzt wird.

Problemfelder im Team erkennen

Probleme lassen sich nicht immer nur in der allgemeinen Struktur von Firmen finden, sondern auch im Team selbst. Hier ist es wichtig, auf das Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Sexismus ist immer noch weit verbreitet und macht sich auch gerne unterbewusst bemerkbar. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, der sollte dies auch offen verlautbaren.

Ein offener Dialog ist wichtig, wo beide Seiten ehrlich zueinander sind. Die Gruppe sollte jedoch, wenn möglich, immer mit einbezogen werden, damit solche Problemfelder nicht erneut entstehen.

Stereotypen sind neben allgemeinem Sexismus ein Themengebiet, das Arbeitsabläufe und Teamkonstellationen zusammenbrechen lässt. Frauen sind nicht automatisch schwächer, Männer nicht stärker. Jeder Mensch eines Teams bringt seine eigenen Stärken und Schwächen mit sich, ganz unabhängig vom eigenen Geschlecht. Diese veralteten Bilder haben sich jedoch in viele Köpfe eingebrannt und müssen verschwinden.

Feminismus heißt nicht, Männer auszuschließen

Das Wort “Feminismus” trägt seit einigen Jahren eine negative Konnotation mit sich. Auch hier lässt sich, wie bei allen sozialen Bewegungen, eine Radikalisierung feststellen. Jedoch betrifft das nur einen wirklich kleinen, aber lauten Teil der Bewegung. Die Grundlage von Feminismus ist aber nicht, gegen Männer zu hetzen und überall nur Frauen an die Spitze zu setzen. Viele der Probleme, die sich in der heutigen Arbeitsgesellschaft zeigen, basieren auf jahrhundertealten Gegebenheiten, die immer noch in den Köpfen der Leute feststecken. 


Dem Team muss dies auch bewusst werden, vor allem den männlichen Mitgliedern. Sie sollen sich in all dem nicht benachteiligt fühlen, sondern lieber darum kämpfen, dass ihre Kolleginnen nun auch die Chancen erhalten, die sie schon immer hatten. Es ist wichtig, hier als Gemeinschaft zu denken und weniger als Individuum. Auch Männer profitieren davon, wenn Frauen die gleiche Stellung wie sie innehaben.

Am Ende gibt es in einem Team keine Unterscheidungen zwischen zwei Geschlechtern, sondern zwischen einzelnen Menschen. Jede*r trägt seine eigenen Probleme mit sich herum, die nicht immer etwas mit dem eigenen Geschlecht zu tun haben. Es gibt auch genügend Männer, die sich in der Arbeitswelt nicht durchsetzen können. Feminismus spricht dabei besonders diese Menschen an, die es schwer haben, Selbstbewusstsein zu finden. Es geht um eine gemeinsame Sache, die jedem Vorteile gibt.

Fazit

Feminismus bei der Arbeit ist etwas, wovon nicht nur die Frauen im Team profitieren. Am Ende des Tages geht es vor allem darum, alte Denkweisen aufzubrechen und Gleichberechtigung für alle Beteiligten zu schaffen. Die Bewegung ist keinesfalls darauf ausgelegt, nur Frauen zu nützen und den Männern zu schaden. Alle müssen an einem Strang ziehen, um Veränderungen durchzusetzen. Heterogene Teams sind nachweislich besser darin, Ideen zu finden und Entscheidungen zu treffen. Jede Stimme hat das Recht gehört zu werden.

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